Philosophie

Die Grundlagen der Chinesischen  Medizin



  1. Einheit, Yin und Yang
    Die chinesische Medizin ermöglicht uns eine andere Sicht auf unsere Krankheiten, weil sie uns andere Grundlagen für die Weltbetrachtung vorgibt. Wesentlich für diesen anderen Blick ist die Betrachtung aller Phänomene dieser Welt unter dem Gesichtspunkt der Einheit.
    Aber diese Einheit ist für uns nicht immer als Einheit wahrnehmbar, sondern zerfällt als erstes für uns sichtbar immer in zwei Teile, wie zum Beispiel Tag und Nacht, Himmel und Erde, Mann und Frau, Gut und Böse, usw. Dieses Auseinanderfallen der Wirklichkeit sind  in der chinesischen Denkweise aber dennoch keine getrennten Wirklichkeiten, sie erscheinen uns nur so. Der Tag bildet mit der Nacht eine einheitliche Wirklichkeit von 24 Stunden, bzw einer Drehung der Erde um sich selbst. Das ist bereits ein wesentlicher Unterschied zu unserer abendländischen Betrachtung, die die Polarität der Dinge nie in ihrer Einheit sehen wollte. Die Erkenntnis der Polarität in in einer Einheit zieht eine weitere mathematische Beobachtung nach sich, die die chinesische Philosophie so formuliert:

    „Dao (Urgrund allen Seins, Gott) erzeugt Eins
    Eins erzeugt Zwei
    Zwei erzeugt Drei
    Drei erzeugt die Zehntausend Wesen.“

    Das heißt, dass alles in der Welt und im gesamten Kosmos zusammenhängt, weil eins aus dem anderen hervorgeht, bzw aus der Einheit alles kommt. Die Urpolarität wird im chinesischen Denken mit Yin (Nacht, Dunkelheit, Erde, unten. Frau, usw.) und Yang (Tag, Helligkeit, Himmel, oben, Mann, usw.) ausgedrückt.

  2. Die fünf Wandlungsphasen
    Manchmal sprechen wir in unserer umgangssprachlichen Weise von der kalten und er warmen Jahreszeit und sprechen damit verkürzt von der Polarität eines ganzen Jahres, das auch in kalt und warm sich teilt.
    Genau genommen haben wir aber nicht plötzlich Sommer oder Winter, sondern wir haben eine allmähliche dynamische Bewegung von kalt (yin) zu warm (yang). Die dynamische Zwischenphase von kalt nach warm ist in den Jahreszeiten der Frühling und diese Qualität, die wir im Frühling erleben, wird in der chinesischen Denkweise mit dem symbolischen Begriff Holz versehen. Entsprechend gibt es im Übergang von warm zu kalt den Herbst, der dann entsprechend mit dem symbolischen Begriff Metall versehen wird.
    Der Winter als absolutes Yin, wird mit dem Wandlungsphasenbegriff Wasser versehen und dem Sommer (absolutes Yang) wird das Feuer zugeordnet. Die Wandlungsphase Erde hat die Qualität des Ausgleichs, der Umpolung und kann so verstanden werden, daß sie alle Übergänge und Veränderungen unterstützt und umpolt.

    So ergeben sich aus der Sicht der Zweiheit, die Sicht der Fünfheit, bzw, die Theorie von Yin / Yang und den Fünf Wandlungsphasen.

    Nun läßt sich alles in der Welt Yin und Yang bzw, den 5 Wandlungsphasen zuordnen. Durch diese Zuordnung entsteht entsteht ein Wissen über die Welt und damit eine Wissenschaft, die nicht nicht nur die chinesische Medizin hervorgebracht hat, sondern Grundlage aller anderen Wissenschaften im alten China war.

    Der Prüfstein dieser Weltsicht und der daraus hervorgehenden Wissenschaft ist der, daß die Chinesen über tausende von Jahren ihre Lebenswirklichkeit immer wieder nachvollziehbar bestanden und wir bis heute unter den Vorgaben dieser Weltsicht fähig sind eine Medizin zu erlernen, die uns unsere Krankheiten heilen kann.

  3. Zuordnungen zu den fünf Wandlungsphasen
    Das Zweiersystem von Yin und Yang erweitert sich zum Fünfersystem und so lassen sich alle Dinge, Vorgänge und Bewegungen dieser Welt diesem System zurordnen. Eine kleine Auswahl können sie in dieser Tabelle ersehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   
    AspekteHolzFeuerErdeMetallWasser
    Jahreszeit
    Tageszeit

    Frühling Sonnenaufgang
    Sommer
    Mittag
    Spätsommer
    Übergänge
    Herbst
    Sonnenunter-
    gang
    Winter
    Mitternacht
    Klimat. FaktorWind
       
    Hitze
    Sommerhitze
    Feuchtigkeit Trockenheit Kälte
    Zang
    Leber HerzMilz Lunge Niere
    FuGalle Dünndarm Magen Dickdarm Blase
    EmotionZorn Freude, Lust, Fröhlichkeit Denken Trauer Angst, Furcht
    Seelischer AnteilHun Shen Yi Po Zhi
    StimmeSchreien Lachen Singen Weinen Stöhnen
    Anatomisches
    Korrelat
    Sehnen Gefäße FleischHaut Knochen, Zähne
    BlüteNägel Gesicht, Wangen Lippen Körperhaare Haare
    SinnesorganAugen Zunge als sprechendeZunge als schmeckende Nase Ohren
    FarbeGrün Rot Gelb Weiß Schwarz / Blau
    GeschmackSauer Bitter Süß Scharf Salzig
    GeruchUrin / sauer Verbrannt Aromatisch Rohes Fleisch, FischFaulig
    BewegungNach oben Oben ausgleichend Nach unten unten
    Körper-
    Öffnung
    Augen
       
    Zunge Mund Nase Körperöffnung
    Stuhl und Urin

  4. Die Lehre vom menschlichen Körper in der TCM

  5. Diagnose